Vision TeKardio 2.0 2017

cherweise auch dazu, dass wichtige ambulante Operationsinfrastrukturen wieder verschwin- den oder gar nicht erst entstehen. Die starren Organisationsstrukturen zwischen den Sektoren werden durch die Möglichkeiten des ambulanten Operierens zunehmend auf- gebrochen. Jedoch müssen rasch Lösungen für die bestehenden Hemmnisse gefunden wer- den, um die Potenziale der ambulanten Opera- tionen weiterhin nutzen und sogar ausbauen zu können. Eine zentrale Herausforderung liegt in der Schaffung einer leistungsgerechten, kos- tendeckenden Vergütung sowohl für die ambu- lant-stationäre als auch für die ambulante Leis- tungserbringung. Bereits im Jahr 2012 plädierte der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen (SVR) in ei- nem Sondergutachten für eine Reform der Ver- gütung. Darüber hinaus müssen Strukturen etabliert werden, die die Qualität der Opera- tionen sicherstellen. Durch ein transparentes System wird die Qualität sichergestellt und vergleichbar, was einen möglichen Missbrauch verhindert. Die Potenziale des ambulanten Operierens wur- den international vielfach anerkannt, sodass das ambulante Operieren in Gesundheitssyste- men wie in Dänemark und Kanada einen festen Platz hat. Deutschland sollte die Chance ergrei- fen und die bereits aufgebauten Ressourcen für das ambulante Operieren stärken, um langfris- tig die Einspar- und Qualitätspotenziale für die Patienten und das Gesundheitssystem nutzbar zumachen. Besonders die Telekardiologie hat in Kombination mit dem ambulanten Operieren ein großes Potenzial, die Versorgungsqualität sowie die Lebensqualität der Patienten erheb- lich zu steigern und dabei die Kosten zu sen- ken. Wünschenswert wäre daher eine Zukunft, die sich in die Richtung des skizzierten Best-Ca- se-Szenarios entwickelt und nachhaltige wirt- schaftliche Rahmenbedingungen für das ambu- lante Operieren mit sich bringt. 64

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