Vision TeKardio 2.0 2017

die Versorgungs-situation von Patienten auch vom medizinischen Angebot bzw. dem Zugang dazu beeinflusst. Während urbane Regionen sehr gut und oftmals überversorgt sind, lei- den ländliche Regionen unter einem Rückgang der Versorgungsangebote. Lange Wartezeiten für Facharzttermine sowie weite Anfahrtswe- ge werden mehr und mehr zur Regel. Wie sich die Entfernung zum Hausarzt auf die Nutzung und den patientenindividuellen Erfolg von Tele- monitoring auswirkt wäre eine weitere Frage, die durch die Versorgungsforschung analysiert werden könnte. Neben den genannten Herausforderungen müssen letztlich die Parameter, die im Moni- toringprogramm erfasst werden, sinnvoll aus- gewählt und auf die jeweilige Patientengruppe zugeschnitten werden. So stellt sich die Frage, ob und wie die Wahl des Monitoringsystems und der übermittelten Parameter, die Häufig- keit der Datenübertragung, die Reaktionszei- ten für eingehende Ereignisse sowie die davon abgeleitetenmedizinischen Konsequenzen, das Ergebnis und die klinischeWirksamkeit des Tele- monitorings beeinflussen. Neben den medizinischen Erfolgsfaktoren, wie z.B. Mortalität und Krankenhausaufent- halte, sollten auch zunehmend patientenrele- vante Erfolgskriterien, wie die Lebensqualität und ökonomische Faktoren, wie Kosten-Effek- tivitäts-Analysen eine ausschlaggebende Rolle bei der Nutzenbetrachtung des Monitorings einnehmen. ImRahmenderQualitätsmaßnahmeDOQUVIDE werden telemedizinische Versorgungsstruktu- ren speziell im ambulanten Bereich näher be- leuchtet und der Einsatz telekardiologischer Systeme langfristig analysiert. Ziel ist es sowohl vergangene Erfolge als Zukunftspotenziale der telekardiologischen Versorgung aufzuzeigen und neue Anstöße für die weitere Verbesserun- gen zu geben. 39

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