Vision TeKardio 2.0 2017

Das implantatbasierte Telemonitoring verfolgt folgende klinische Ziele: 1. Kontinuierliche Überwachung des Therapie- systems (Aggregat und Elektroden) 2. Kontinuierliches Arrhythmie- und Therapie-Monitoring 3. Engmaschige Kontrolle und Management der Herzinsuffizienzparameter. Das Remote Monitoring bietet die Möglichkeit, die Gesundheitsdaten von Patientenmit einem Implantat einfach und kontinuierlich in ihrer häuslichen Umgebung zu erfassen. Probleme, wie Herzrhythmusstörungen, adäquate oder inadäquate Schockabgaben, Elektrodenfehl- funktionen und potenziell lebensbedrohliche Verschlechterungen des Gesundheitszustandes können dadurch frühzeitig erkannt werden. DasMonitoring der Daten und die Überprüfung der Daten sind nicht an ein Untersuchungs- intervall gebunden. Zielgerichtete ärztliche In- terventionen sind damit zeitnah möglich. Dies wiederum kann eine Eskalation der klinischen Situation verhindern und das Mortalitätsrisiko dieser Patienten senken 29 . Durch die frühzeitige Intervention bei klinischen Auffälligkeiten kön- nen zudem stationäre Aufenthalte vermieden bzw. verkürzt werden. Die passwortgeschütz- te Internetplattform bietet den an der Versor- gung eines Patienten beteiligten Ärzten – vom Hausarzt bis zum Arzt im Krankenhaus – eine gemeinsame Informationsplattform. Durch sie kann die Versorgung des Patienten im am- 29 Hindricks et al. 2014 und 2017 30 Slotwiner D et al 2015 bulanten und stationären Bereich aufeinander abgestimmt werden. Umdie telemetrische Betreuung zu ermöglichen, sind aktuelle Herzschrittmacher, Defibrillatoren (ICD) und kardiale Resynchronisationssysteme (CRT) heute in der Regel mit einer winzigen An- tenne ausgestattet, mit der alle erfassten Pati- entendaten über einen Transmitter (das Patien- tengerät) an ein Rechenzentrum des jeweiligen Herstellers übertragen werden können. Dort werden die Daten nach Vorgabe des Arztes ausgewertet und gefiltert und ihm anschlie- ßend über eine gesicherte Onlineplattform zur klinischen Beurteilung online zur Verfügung gestellt. Hierüber kann er sowohl die Batterie- kapazität, als auch Elektrodenmesswerte und wichtige Informationen über die Herzfunktion und Rhythmusstörungen abrufen und nachvoll- ziehen, ob die Therapien effektiv sind. Durch die telemedizinische Identifikation von Fehlfunktionen des Implantates, der Elektroden (Früherkennung von Systemproblemen) oder von Herzrhythmusstörungen kann der Kardio- loge zeitnah eingreifen, und etwa lebensbe- drohliche Ereignisse umgehend behandeln. Hochrisikopatienten mit einem ICD bzw. CRT-System profitieren hiervon in besonderem Maße 30 . Durch die kontinuierliche Systemüber- wachung, das engmaschige Rhythmusmonito- ring und ein fortlaufendes Management der Herzinsuffizienzparameter können deutlich bessere Behandlungsergebnisse erreicht wer- den, welche wiederum die Überlebenschancen der Patienten verbessern. 24

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI1MzA=