Vision TeKardio 2.0 2017

A.3.3 Klinischer Nutzen der telemedizinischen Implantatüberwachung Das telemedizinische Implantatmonitoring ist seit rund 17 Jahren in der klinischen Praxis er- probt. Nahezu alle Hersteller kardialer Implan- tate bieten heute die Option der telemetrischen Überwachung für ihre Herzschrittmacher-, ICD- und CRT-Systeme an. Die Mehrheit der Herstel- ler bietet auch dieMöglichkeit, Aufzeichnungen von diagnostischen Ereignisrekordern (Herzmo- nitore) aus der Ferne zu analysieren. Inhalt und Umfang der übertragenen Daten können da- bei zwischen den Geräten variieren. Unter dem Oberbegriff „Telemonitoring“ sind sowohl die Fernnachsorge der Geräte (Remote Follow-Up) als auch das kontinuierliche Parametermonito- ring (Remote Monitoring) der Implantatpatien- ten zusammengefasst. Die Telemedizin bzw. Telekardiologie hat seit ihren Anfängen erhebliche Sprünge gemacht. Die Europäische Kardiologische Gesellschaft (ESC) empfiehlt, frisch implantierte Patienten innerhalb von vier Wochen nach der Operati- on während eines Arztbesuches noch einmal persönlich zu untersuchen. Danach könnten telemedizinische Nachsorgen telemedizinisch in viertel- bis halbjährlichen Abständen erfolgen – solange es keine Auffälligkeiten gibt 25 . 25 Wilkoff 2008 26 Müller A. et al. 2013 27 Hindricks G. et al. 2017 28 Mabo P., et al. 2010 Die ESC-Leitlinien unterstützen das implan- tatbasierte Telemonitoring mit dem Empfeh- lungsgrad IIa mit einem Evidenzlevel A. Ein kontinuierliches Monitoring erlaubt, laut der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DKG), einedeutlichfrühereErkennungundBehandlung kardialer Ereignisse. Das erhöht die Sicherheit und Lebensqualität der Patienten 26 und verbes- sert sogar ihre Überlebenschancen 27 . Bei Schritt- macherpatienten nahmen Vorhoffarrhythmien und assoziierte Schlaganfälle im Vergleich zur konventionellen Nachsorge signifikant ab (p < 0,01 18 Monate). Hospitalisierungen waren um 2/3 seltener 28 . 23

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