Vision TeKardio 2.0 2017

Synkopenmonitoring Bei Patienten mit wiederkehrenden Bewusst- losigkeitsanfällen (Synkopen) kann ein Ereignis- rekorder helfen, die Ursache der Ohnmachtsan- fälle zu ermitteln. Nicht selten haben Synkopen eine kardiale Ursache – häufig sind Herzrhyth- musstörungen verantwortlich. Herzmonitore zeichnen jede Rhythmusepisode auf und er- möglichen es den Ärzten so, die Ursache zu klä- ren. Studiendaten belegen, dass implantierbare Ereignisrekorder die Ursache sporadischer Ohn- machtsanfälle häufiger aufdecken als alle an- deren Untersuchungsverfahren, damit Kosten sparen und unnötige Untersuchungen vermei- den. Die aktuellen ESC-Leitlinien geben daher eindeutige Empfehlungen für den Einsatz der Ereignisrekorder, ohne dass diese jedoch bisher erstattungsfähig sind. Monitoring von Vorhofflimmern Vorhofflimmern (VHF) ist eine altersbeding- te Herzrhythmusstörung, die angesichts der demografischen Entwicklung in den nächsten Jahren weiter zunehmen wird 13 . VHF erhöht das individuelle Schlaganfallrisiko etwa um das Fünffache und ist für rund 20 Prozent aller ischämischen Schlaganfälle verantwortlich. Da- rüber hinaus erhöht VHF erwiesenermaßen das Herzinsuffizienz- und Mortalitätsrisiko 14 . Die frühzeitige Erkennung von paroxysmalem (plötzlichem oder anfallsartigem) Vorhofflim- mern ist daher möglicherweise essentiell für die Schlaganfallprävention. Abhängig vom ge- schätzten Schlaganfallrisiko kann eine leitlinien- 13 Colilla et al. 2013 14 Lewalter und Jilek 2016 15 Camm et al. 2010 16 Gladstone et al. 2014 17 Sanna et al. 2014 gerechte Antikoagulation, mit anderen Worten eine Hemmung der Blutgerinnung, das Risiko deutlich reduzieren. Dies gilt auch für die Sekundärprävention. In rund 25 Prozent al- ler ischämischer Schlaganfälle ist die Ursache unklar (kryptogener Schlaganfall). Drei bis sechs Prozent dieser Patienten erleiden erneut einen Schlaganfall. Patienten, die einen kryptogenen Schlaganfall erlebt haben, wird ein verlängertes Monitoring laut ESC Leitlinien empfohlen, um Arrhythmien als Ursache zu detektieren und so einem erneuten Schlaganfall vorbeugen zu können 15 . Die EMBRACE-Studie zeigt unter einem 30-tägigen Ereignisrekorder-Einsatz eine Vor- hofflimmerdetektionsrate von 14,8 Prozent nach vier Wochen und von 16,1 Prozent nach 3 Monaten 16 . Die randomisierte CRYSTAL-AF Studie zeigte im Hinblick auf die Detektionsra- te eine deutliche Überlegenheit der implantier­ baren Herzmonitore gegenüber der Kontroll- gruppe 17 . Die Vorhofflimmerinzidenz ist in der klinischen Praxis wahrscheinlich höher als in streng kontrollierten Studien. Im Rahmen der CHRYSTAL-AF-Studie traten rund 80 Prozent der detektierten AF-Episoden unbemerkt auf. Monitoring des Ablationserfolgs Für die Behandlung von Vorhofflimmern kommt in erster Linie eine medikamentöse Therapie zumEinsatz.WennrhythmusstabilisierendeMe- dikamente nicht helfen oder schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten, sind andere nicht- medikamentöse Behandlungsmethoden, wie zum Beispiel die Katheterablation, angeraten. 19

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