Vision TeKardio 2.0 2017

Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören zu den häufigsten Todesursachen der Industrieländer. In Deutschland stirbt fast jeder zweite Mensch an den Folgen einer Herzerkrankung 3 . Zugleich werden beachtliche Mittel in den Erhalt und die Wiederherstellung der Gesundheit investiert. Auch hier nehmen Herz-Kreislauf-Erkrankun- gen den ersten Platz in der Ausgabenstatistik ein 4 . Insgesamt betrugen die Gesamtkosten für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Deutschland 2014 rund 37 Milliarden Euro. Das ist mehr als ein Prozent des jährlichen Bruttoinlandspro- dukts. Den größten Anteil mit rund 31 Milliar- den Euromachen direkte Versorgungsausgaben aus. Jedoch tragen auch die indirekten Kosten stark zur wirtschaftlichen Belastung bei: Pro- duktivitätsverluste durch vorzeitigen Arbeits- ausfall und Tod kosten das Gesundheitssystem bis zu sechs Milliarden Euro jährlich, chronische Erkrankungen schlagenmit rund einer Milliarde Euro zu Buche 5 . 3 Roger 2013 4 Nöthen und Böhm 2009 5 Wilkins et al. 2017 6 Nichols et al. 2012 Die Ursachen für die gestiegenen Gesundheits- ausgaben sind vielfältig. Mit dem Anstieg der Lebenserwartung in der Gesellschaft nimmt neben den Krankheiten auch die Zahl mul- timorbider Patienten zu. Chronische Erkran- kungen, wie die Herzinsuffizienz, nehmen da- bei einen Großteil der Versorgungsleistungen in Anspruch. Acht Prozent der Ausgaben für Herz-Kreislauf-Erkrankungen entfallen auf die Behandlung von Herzinsuffizienz, rund 70 Pro- zent davon auf den stationären Bereich. Die Kosten für Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden Schätzungen zufolge bis 2020 deutsch- landweit um weitere 4 Milliarden auf 41 Milli- arden Euro ansteigen. Der Anstieg der direkten Gesundheitskosten soll demzufolge auf 34 Mil- liarden Euro ansteigen und den größten Anteil ausmachen 6 . 12

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