SubsCare

Ziel von SubsCare war es, durch die Mitwirkung freiwillig engagierter Substitutionsärzte Antworten auf Fragen nach dem Zustand und der Verlaufsdynamik langjährig Substituierter zu geben. Hierbei sollen nicht nur der Nutzen und mögliche Grenzen der Substitutionsbehandlung für eine langfristige Stabilisierung der Patienten aufgezeigt, sondern auch Determinanten und Kriterien für eine erfolgreiche Substitutionsbehandlung identifiziert werden. Neben der fallbezogenen Prozessanalyse zum Verlauf der Substitutionstherapien werden eine infektiologische Auswertung der Therapieverläufe und eine dynamische Abbildung der Intensität des Beigebrauchs ermöglicht. Zudem werden differentialdiagnostische Erkenntnisse zur Wirkung der Substitutionsmittel gewonnen und Gründe für die Beendigung einer Substitutionstherapie näher analysiert. Die engmaschige Dokumentation von 10 Patienten je teilnehmender Praxis ermöglicht eine differenzierte und systematische Erfassung und Evaluation eines ganzen Behandlungsjahres der Patienten. Im Gegensatz zu bislang vorliegenden Untersuchungen, bei denen klinische Beurteilungen stets durch den Behandler erfolgten und somit in ihrer Aussagekraft eingeschränkt waren, legt SubsCare einen besonderen Wert auf die Erfassung objektiver Daten wie EKG, Hepatitis-Serologie oder Atemalkoholtests.

Wir brauchen mehr Substitutionsangebote in der Fläche

Fünf Fragen an Daniela Ludwig, Drogenbeauftragte des Bundes

Wir haben Daniela Ludwig fünf Fragen zu ihrem Engagement für die Substitution und ihre Einschätzung der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Versorgung gestellt. Daneben fragten wir sie nach der Bedeutung von Initiativen, wie der Kampagne „100.000 Substituierte bis 2022“ von der Deutschen Aidshilfe, akzept Bundesverband und Selbsthilfenetzwerk JES oder dem Substitutionspakt Baden-Württemberg für die Schaffung von Substitutionsangeboten. Frau Ludwig geht es in erster Linie, um die Verbesserung der Substitutionsversorgung aller Patient*innen durch mehr Angebote in der Fläche. Dafür muss die Substitution attraktiver werden.  Hier stimmt sie mit dem SubstitutionsRAT überein.

Der SubstitutionsRAT ist ein interdisziplinärer Zusammenschluss von unabhängigen Expert*innen aus der Substitutionstherapie. Er engagiert sich seit vielen Jahren für eine Verbesserung der Versorgungssituation in Deutschland, identifiziert Problemfelder und erarbeitet praxisnahe Lösungsvorschläge, wie das im letzten Jahr veröffentlichte 10 Eckpunkte-Papier Versorgungssicherung. Damit setzt der SubstitutionsRAT wichtige Impulse für Verbesserungen in der Substitutionstherapie. In breit angelegten Konsentierungsprozessen bindet er die dafür relevanten Akteure der Opioid-Substitutionsbehandlung ein. Unterstützt wird der SubstitutionsRAT von Sanofi Aventis Deutschland GmbH.

Hier finden Sie das Video zu dem Gespräch.

Expertenbeirat SubsCare

Dr. Dipl.-Chem. Konrad F. Cimander,
Niedergelassener Facharzt für Allgemeinmedizin und Diplom-Chemiker, Hannover

Prof. Dr. Thomas Eschenhagen,
Institutsdirektor, Professor für experimentelle Pharmakologie und Toxikologie, UKE Hamburg

Dr. Jörg Gölz (im Ruhestand),
Facharzt für Allgemeinmedizin, Infektiologie und Suchtmedizin, Berlin

Dr. Manfred Nowak,
Arzt für Kinder-Jugendpsychiatrie und Psychotherapie mit Zusatztiteln in Suchtmedizin und Verkehrsmedizin, Landau

Dr. Thomas Poehlke,
Niedergelassener Facharzt für Psychiatrie, Münster

Prof. Dr. Norbert Scherbaum,
Direktor der Klinik für abhängiges Verhalten und Suchtmedizin, LVR Klinikum Essen

Prof. Dr. Heino Stöver,
Professur für sozialwissenschaftliche Suchtforschung