Vision TeKardio 1.0

Ein weiterer Schwerpunkt der Stiftungsarbeit liegt auf dem Gebiet der Versorgungsforschung. Hier hat die Stiftung bereits durch die Mitwirkung in zahlreichen BMBF-Projekten sowie an wissenschaftlichen Studien umfassende Erfahrungen gesammelt. So hat sie im Projekt „S.I.T.E. – Schaffung eines Innovationsmilieus für Telemedizin“ Barrieren untersucht, die eine erfolgreiche Überführung von Telemedizin-Programmen in die Regelversorgung behindern. In diesem Zuge hat die Stiftung bei Standardisierungsbemühungen mitgewirkt, im Rahmen derer bereits Zertifizierungsprozesse in Telemedizin-Zentren initiiert worden sind. Darüber hinaus hat sie ein modulares Qualifizierungskonzept für telemedizinische Assistenten erar- beitet. Im Projekt „EiVE – Entwicklung innovativer Versorgungskonzepte am Beispiel seltener Erkrankungen“ untersuchte die Stiftung spezifische Problemstellungen der ganzheitlichen Versorgung von Patienten mit seltenen Erkrankungen. Dabei wurden die Versorgungsstruk- turen, insbesondere im Hinblick auf die Koordinations- und Kommunikationsprozesse, analy- siert. Im Rahmen des Projektes „SmartSenior“ wirkt die Stiftung mit an der Entwicklung von Geschäftsmodellen für telemedizinische Serviceplattformen; sie stellt dabei durch ihre Erfah- rungen auf dem Gebiet der Telemedizin sicher, dass die erarbeiteten Ergebnisse den tatsäch- lichen Erfordernissen von Patienten und Anwendern in der Versorgungsrealität entsprechen. Letztlich engagiert sich die Stiftung im Bereich der Substitutionsmedizin: Eine prospektive, epidemiologische Langzeitstudie unter dem Namen „SubsCare“ soll die Voraussetzungen für eine qualitativ hochwertige Substitutionstherapie in Deutschland definieren und so einen wissenschaftlich fundierten Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten. D.1 Deutsche Stiftung für chronisch Kranke Die Deutsche Stiftung für chronisch Kranke wurde am 12.08.2004 gegründet. Als nichtselb- ständige Stiftung mit Sitz in Fürth wird sie von der Deutschen Stiftungstreuhand AG, Fürth, verwaltet. Zweck der Stiftung ist die Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens sowie der Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der chronischen Krankheitsbilder. Sie unterstützt die leistungssektorenübergreifende Koordination und Vernetzung verschiedener, an der me- dizinischen Versorgung der Versicherten beteiligter Leistungserbringer. Die deutsche Stiftung für chronisch Kranke stellt somit eine unabhängige und nicht interessengebundene Plattform zur Realisierung zukunftsträchtiger Behandlungs- und Betreuungskonzepte dar. Um ihren Zweck zu verwirklichen, engagiert sich die Stiftung für die Weiterentwicklung, Verbesserung und Evaluation von integrierten Behandlungs- und Versorgungskonzepten chronisch kranker Menschen. Hierzu werden sowohl wissenschaftliche, als auch praxis- relevante Akteure zusammengeführt. Im Fokus stehen Themen der Gesundheitsökonomie, Konzepte der Telemedizin, Disease-Management-Programme, evidenzbasierte Leitlinien und klinische Behandlungspfade (clinical pathways). Da die Deutsche Stiftung für chronisch Kranke eine gemeinnützige, nicht auf Gewinn­ erzielung ausgerichtete Organisation ist, eignet sie sich im Unterschied zu gewerblichen Managementgesellschaften in besonderer Weise für die Übernahme von Management- funktionen in der Organisation der integrierten Versorgung. Gemeinsammit der Techniker Krankenkasse werden bundesweit seit 2006 bzw. 2008 die Programme „Telemedizin fürs Herz“ und „Telemedizin Asthma“ angeboten. Beide Programme stellen eine Hilfe zur Selbst- hilfe dar und verbessern die Service- und Versorgungsqualität der betroffenen Patienten, indem alle an der Behandlung beteiligten Leistungserbringer einbezogen werden. Aufgrund der erfolgreichen Planung, Durchführung und Evaluation dieser Programme verfügt die Stif- tung über umfassende, praxisnahe Erfahrungen mit telemedizinischen Betreuungs- und Schulungskonzepten. Darüber hinaus fördert die Stiftung die Durchführung und Organisation von integrations­ bezogenen Studien und Forschungsarbeiten durch Ärzte, Krankenhäuser und andere medi­ zinische Einrichtungen. Hierbei sollen auch und besonders gesundheitsökonomische Aspekte der Bewertung der Effektivität und Effizienz verschiedener Versorgungsformen und konkreter Gesundheitsleistungen im Bereich des Stiftungszweckes berücksichtigt werden. 88 89

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