Vision TeKardio 1.0

B.1 Projektziel Telekardiologie bietet großes Potential für eine effiziente und qualitativ hochwertige Versorgung von betreuungs- intensiven Risikopatienten. Dennoch mangelt es noch immer an systematisierten Informationen über allge- meingültige Anforderungen und einheitliche Qualitäts- standards für Einrichtungen, die eine derartige ambu­ lante, telekardiologische Versorgung anbieten. Der Qualitätssicherung kommt dabei insbesondere im Kontext eines neuen, innovativen Verfahrens wie Tele­ kardiologie eine hohe Bedeutung zu, da es hier gilt, standardisierte Abläufe für neu eingeführte (Therapie-) Prozesse zu definieren und diese in die reguläre Versor- gung zu überführen. Gleichzeitig soll die Qualitätssi- cherung langfristig zu Verbesserungen im Bereich der Effizienz und der Effektivität der telekardiologischen Pati- entenversorgung führen. Die mit der Sicherung der Qua- lität einhergehende Transparenz der Versorgungsprozesse wird zudem dem Anspruch des Patienten auf einen ange- messenen Behandlungsprozess gerecht. Um Transparenz zu schaffen und so zu einer vertrauens- bildenden Förderung der Telekardiologie beizutragen, hat die Deutsche Stiftung für chronisch Kranke das Vorhaben „DOQUVIDE – Dokumentation der Qualität bei Erhebung von Vitalparametern durch implantierte Devices“ ins Le- ben gerufen. „DOQUVIDE“ widmet sich der Erfassung und Auswertung von telemetrisch gewonnenen Vitalparame- tern bei Patienten mit implantierten, telemedizinfähigen Schrittmacher-, ICD- oder CRT-Systemen. B.2 Projektteilnehmer An der Qualitätssicherungsmaßnahme „DOQUVIDE“ haben insgesamt 32 Praxen teilgenommen, die über das gesamte Bundesgebiet verteilt sind. Die nebenstehende Abbildung zeigt die Verteilung der Praxen. Zum Zeitpunkt der vorliegenden ersten statistischen Aus- wertung (Stand: 25.10.2011) wurden die Daten von 831 Pa- tienten ausgewertet. Insgesamt werden in diesen Praxen ca. 38.000 Patienten mit Herzschrittmachern und Defi­ brillatoren behandelt; ca. 2.800 werden hierbei auch tele- metrisch überwacht. Bei den teilnehmenden Praxen handelt es sich um klei- nere bis mittelgroße Einrichtungen. Über 80% der Pra- xen haben weniger als 30 Mitarbeiter, davon die Hälfte wiederum sogar weniger als 10 Mitarbeiter. Der Durch- schnitt liegt bei 21 Mitarbeitern pro Praxis. Abb. B 1 Geographische Verteilung der Praxen Patienten mit kardiologischen Implantaten (n-Praxen = 32, n-Patienten = 38.365) Die folgenden Tabellen zeigen zum einen die Anzahl der mit einem kardiologischen Implantat versorgten Patienten pro behandelnder Praxis, zum anderen den prozentualen Anteil von Herzschrittmachern, ICDs sowie CRT-Systemen an diesen Implantaten auf. Abb. B 2 Anzahl der Implantatpatienten Anzahl Patienten Anzahl Praxen 1 … 100 1 100 … 499 9 500 … 999 9 1.000 … 1.999 9 2.000 … 4.999 3 5.000 … 10.000 1 Minimum 35 Maximum 8.000 Standardabweichung 1.561 Mittelwert 1.199 Median 795 Abb. B 3 Aufteilung in HSM/ICDs/CRTs (in %) HSM ICD CRT Minimum 35 0 0 Maximum 100 40 16 Standardabweichung 14 11 4 Mittelwert 78 17 5 Median 82 15 4 Durchschnittlich werden in den Praxen aktuell 1.199 Im- plantatpatienten behandelt (Median= 795). 84% der Pra- xen behandeln jeweils zwischen 100 und 1.999 Patienten. Über zwei Drittel stellen dabei HSM-Patienten (78%), den geringsten Anteil machen CRT-Patienten aus (5%). Der Anteil der ICD-Patienten liegt bei 17%. Auf Grund dieser hohen Fallzahlen kann von einer hohen Kompetenz der Praxen auf dem Gebiet der Implantation sowie der Im- plantatnachsorge ausgegangen werden. Telemedizinisch überwachte Patienten mit kardiologischen Implantaten (n-Praxen = 32, n-Patienten = 2.841) In den folgenden Tabellen ist sowohl dargestellt, wie viele Patienten mit Hilfe eines telemetriefähigen kardiolo­ gischen Implantats telemedizinisch überwacht werden, als auch, welchen Anteil daran jeweils Herzschrittmacher-, ICD- und CRT-Patienten haben. Abb. B 4 Anzahl der telekardiologisch überwachten Implantatpatienten Anzahl Patienten Anzahl Praxen 1 … 10 1 10 … 49 9 50 … 99 9 100 … 199 9 200 … 499 3 500 … 999 1 Minimum 7 Maximum 700 Standardabweichung 139 Mittelwert 89 Median 49 Abb. B 5 Aufteilung in HSM/ICDs/CRTs (in %) HSM ICD CRT Maximum 100 83 90 Standardabweichung 30 24 18 Mittelwert 60 31 12 Median 65 27 8 Durchschnittlich werden in den Praxen aktuell 89 Implan- tatpatienten telemedizinisch versorgt; der Median beträgt 49 Patienten. 76% der Praxen behandeln dabei jeweils zwi- schen 10 und 199 TM-Patienten. Unter den telemedizinisch versorgten Patienten ist der Anteil der HSM-Patienten am höchsten (57%), gefolgt von ICD-Patienten (30%) sowie CRT-Patienten (13%). 70 71

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